Arbeit

Liebe Besucherin, lieber Besucher dieser Seite!

Eine ganze Zeit habe ich gebraucht, diese Sätze zu finden, eine Zeit, deren langer erster Abschnitt ziemlich unangenehm war. Mit anfänglichem Schwung habe ich versucht, Worte zu finden, die Sie „richtig“ ansprechen, habe mich gemüht und gewunden – wieder und wieder gerade Gefundenes verworfen und durchgestrichen. Mit der Zeit bewegte sich mein Geist immer schwerfälliger, bis er schließlich gänzlich erlahmte. Ich wurde lustlos, am liebsten hätte ich das Projekt „Webseite“ versenkt.

Aufhören ... gescheitert.

Dieses Scheitern weckte dann doch wieder meine Neugier und eröffnete mir so den Weg zu einem Erforschungsprozess – ich nutzte das Gestalthandwerkszeug, schaute ohne Wertung und mit Achtsamkeit und Wohlwollen an, was ich versucht hatte. Und mir wurde deutlich, wie angespannt ich mich darum bemüht hatte, das „Richtige“ zu suchen und zu benennen, das dann I h r Interesse wecken würde! – Während ich dessen gewahr wurde, änderten sich meine Befindlichkeit und meine Stimmung – Ich fühlte mich weit und leicht und wurde fröhlich, war „in meiner Haut“. Frei. Ganz. Und jetzt tauchte auf, was ich wirklich will ...

... nämlich aus dem großen Feld der Gestalttherapie zwei Aspekte benennen, die mir besonders am Herzen liegen:

Das ist zum einen Mitmenschlichkeit als Boden der Arbeit: wir sind zuallererst miteinander Menschen, beziehen uns aufeinander, sind einander zugehörig – nicht getrennt. So stehe ich zur Verfügung, Ihnen ein Gegenüber zu sein mit all meinen Möglichkeiten an Gewahrsein, Präsenz und Verantwortung, Erfahrung und Wissen.

Der zweite Punkt bezieht sich auf die Gleichwertigkeit und Gleichzeitigkeit von Vollkommenheit und Unvollkommenheit als Grundvoraussetzung für Wachstum. So sehr ich mich freue an zarter oder kraftvoller Bewegung, an Gelingen, an Schönheit und Strahlen, so weckt doch immer wieder Scheitern mit magischer Kraft meine Aufmerksamkeit, als bräuchte es mehr. – Im Laufe vieler Jahre hat sich mein Herz geweitet für Beschränktheit, für Steckenbleiben und Enge, bei mir und bei anderen. Und je mehr ich mich in diesen unwirtlichen Gegenden aufhalten, dort bleiben kann, desto mehr verlieren sie ihre Qualität als Last, desto eher entsteht die verändernde Bewegung, die Erweiterung aus dem Herzen: Ganzwerden.

Mein Lebensweg ist seit rund dreißig Jahren mit Gestaltarbeit verbunden. In Arbeit und täglichem Leben, und ganz besonders in der Bewältigung tiefer eigener Krisen hat sich das Gestalthandwerkszeug bewährt – es ist bei aller Erweiterung um andere therapeutische Ansätze stets Basis meiner Arbeit geblieben. Mit dieser Wertschätzung biete ich meine Arbeit an und freue mich, wenn Sie ein Stück Weg mit mir gehen mögen.

Heidi Schoeller


Veröffentlichungen

per aspera ad astra

(auf rauen Wegen zu den Sternen, nach Seneca)
oder: durch’s Scheitern zum Erweitern
oder: ohne Scheitern kein Erweitern?